Grundlagen | Bodyplethysmographie Fluss-Druck-Kurve
Einleitung
Wichtig für die Differenzierung obstruktiver Ventilationsstörungen sind FEV1, FEV1/VC (Spirometrie quantitativ), Residualvolumen und Atemwegswiderstand. Residualvolumen und Atemwegswiderstand lassen sich nur in der Bodyplethysmographie messen. Zur Bestimmung des Widerstandes wird der Munddruck gemessen. Dieser wird dann graphisch in der Fluss-Druck-Kurve (= Atemschleife) dargestellt. Es werden Fluss und Munddruck gegen das Verschiebevolumen aufgetragen, wodurch zwei Schleifen entstehen.
Bei einer Obstruktion schneiden sich die beiden Schleifen in einem Winkel von größer als 90°. Bei fehlender Obstruktion (Gesunde und Restriktive) ist der Winkel kleiner als 90°. Liegt zusätzlich ein Emphysem vor, so kommt es zur typischen Keulenform der Atemschleife.
Indikation
Obstruktive Ventilationsstörungen mit möglichem Emphysem oder Air Trapping wie COPD, Asthma bronchiale, α1-Antitrypsinmangel
Normalbefund und Normwerte
Originalbefunde
67-jährige Patientin.
Befund Schnittwinkel der Schleifen > 90° als Zeichen der Obstruktion. Ausgeprägte Keulenform als Zeichen eines Emphysems. Kaum ein Unterschied vor (blau) und nach (rot) Broncholyse.
77-jähriger Patient.
Befund Schnittwinkel der Schleifen > 90° als Zeichen der Obstruktion. Keulenform als Zeichen eines Emphysems. Unter Broncholyse geringe Verkleinerung des Winkels mit leichter Verschmälerung der Keulenform als Hinweis auf ein geringes Air Trapping.
55-jährige Patientin.
Befund Schnittwinkel der Schleifen > 90° als Zeichen der Obstruktion. Geringe Keulenform als Zeichen eines erhöhten Residualvolumens. Unter Broncholyse (rot) normale Atemschleife als Zeichen einer reversiblen Obstruktion und eines Air Trappings.